Moikka!
Es ist mal wieder Sonntag. Und: wie das so alle zwei Wochen hier ist, ist dieser Sonntag ein kalter Sonntag. Deshalb bin ich gegen halb 11 auch noch im Bett und gar nicht motiviert aufzustehen. Ja, auch das gibts in Finnland. Wobei man ja denken müsste, Gerüchten zu folgen, dass in Finnland sooooo viele Menschen depressiv sind. Ach was! Finnland ist toll! Ja ja, langsam mit den jungén Hühnchen. Stimmt, ich kenne kaum Finnen, die nicht gern weg möchten. Ich hab erst 2 kennen gelernt, die Finnland selbst über alles lieben.
Lange habe ich nichts berichtet und ehrlich gesagt, werde ich das auch nicht nachholen. Nur ein paar kurze Worte: Der März war von sehr vielen Besuchern in meinem Zimmer geprägt. Leider waren die Zeiten nicht alle schön, sondern auch sehr kompliziert. Zumal ich nebenbei immer noch Praktikum und Uni hatte und gerade begann bei Familie Laituri als Babysitter zu arbeiten. Hinzu kam, dass ich mich auf mein erstes Examen vorbereiten musste. Das war auf Englisch und über Therien der Sozialen Arbeit. Also alles Faktoren die gegen ein Bestehen für mich sprechen. Außerdem kamen nicht nur Fragen zur Literatur dran, wie wir die Informationen erhielten, sondern auch zur Vorlesung vom Februar. Der Schock kam im Auditorium, als wir die Aufgaben öffneten. HILFE! ... Letztlich: Ich hab mich bemüht und versucht einigermaßen was vernünftiges zu schreiben. Und vor 2 Wochen erfuhr ich dann, ich hätte es tatsächlich bestanden. Das war einen Freudenschrei wert.
Weiter haben wir unser didaktisches Projekt mit den Kids in der Schule angefangen. Es läuft, auch wenn nicht so, wie es die Theorie sagt. Wir können also ohne Ende reflektieren in unserem Bericht. JUHU. Na in Finnland ist das auch kompliziert ner Lehrerin klar zu machen, dass sie nur das übersetzen soll, was wir sagen. Aber es scheint wirklich Menschen zu geben, die nicht als Marionetten fungieren können. Seis drum. Es macht noch immer allen Spaß. Jetzt liegen 3 Tage vor uns, in denen wir uns mit der Geschichte Kuopios auseinandersetzen werden. Das Grundthema des Projektes lautet Orientierung in der Schule und in Kuopio (früher und heute).
Ostern. Ostern war wunderbar. Ich hatte ein paar freie Tage und Conny war zu Besuch. Wir sind total viel "spazieren" gewesen, in alle Ecken der Stadt. Haben Eier gefärbt. Waren im Orthodoxen Kirchenmuseum Finnlands hier in Kuopio, am Hafen, bei einer Finnischen Familie eingeladen, zum Konzert und und und. UND: es war kalt. Bei unserem Osterspaziergang gegen halb 6 am Sonntag hatte es gefühlte -10°, also in WIrklichkeit vielleicht nur -6°, aber es war unglaublich. Wunderschön, so auf einer alten Skisprungschanze die Sonne über Kuopio aufgehen zu sehen. Das wird ja jetzt auch immer komplizierter, weil die Sonne nun nicht mehr kurz nach 6, sondern kurz vor 5 aufgeht. Da muss man schon von ner Party kommen, um das zu erleben.
Einen Trip zu einer Insel haben wir letzten Samstag unternommen. Es war sehr kalt und es war ne Spontanentscheidung von mir, die sich gelohnt hat. Bilder davon sind auf der rechten Seite zu finden.
In diesen Tagen gibt es dann auch bereits viele Abschiedsfeiern. Und uns selbst wird ganz anders, daran zu denken, in 2 Monaten auch nicht mehr hier zu sein. Oh man, ich werde das alles so vermissen. Die elend langen Berge in der ganzen Stadt, die Skisprungschanzen und den Schnee. Ja! Schnee! In diesen Tagen kommt er gerade nochmal zurück. So als wunderbarer Empfang für den Monat Mai. Ist das nicht ne Wonne?! Ja es ist es. Auch wenn wir die Wetterschwankungen leid sind, Schnee ist schön, wiel man da nicht so schwitzt, wenn man den Berg nach Neulamäki hoch muss. Grundsätzlich kann man sagen, wechselt das Wetter jede Woche. Eine Woche ist es -5 bis +5° kalt und in der nächsten wird es bis +20° warm. Normal ist etwas anderes.
Ein schöner Effekt ist dabei, dass seit einer Woche einige Teile der vielen Seen wirklich eisfrei sind und man nun wieder Wellen bestaunen kann, weil der Wind bläßt, als stehe er im Wettkampf mit einem Konkurrenten. Aber der Hafen sieht so schön aus. endlich bewegen sich die Boote im Wasser wieder, so wie ein Boot es normalerweise tun sollte.
Diese Woche ist nun Vapppu in Finndland. 1. Mai. Alle sollen total verrückt sein. Aber beim gestrigen Vorbooten auf dem tori war davon nichts zu spüren. Morgen sollen dann die ganzen Studentenaktionen stattfinden. Leider sind wir im Praktiku und werden wohl so ziemlich alles davon verpassen. Oh man, na ja, schauen wir mal.
Die letzte Woche hatten wir unsere 2. Vorlesung und endlich haben wir uns mal wieder wie richtige Studis gefühlt. Lecker Mensaessen, Leute kennenlernen, beachtet werden... Parties feiern. Ja tatsächlich am Freitag konnte ich mich mal dazu durchringen, obwohl ich eigentlich meine Hausarbeit zur Vorlesung schreiben wollte. Doch die Party war wirklich toll. Auch hier fühlte ich mich wohl, weil ich direkt mit eingebunden war, obwohl ich die meisten gar nicht kannte und so die Gelegenheit bekam, ein Teil von ihnen zu werden. Das wird vervollständigt, auf jeden Fall. Ich bleib am Ball.
Wow, ich glaub das war jetzt n ziemliches Chaos. Na ja, so ist es hier auch manchmal. Meine nächste und letzte Vorlesung ist erst Ende Mai. Sie beginnt am Pfingstmontag, der heir scheinbar kein Feiertag ist. *motz*
Okidoki. Sagt Ville und auch ich. Denn ich lass euch jetzt mit den Bildern allein. Ich mach mal noch n paar Bilder von allen möglichen Situationen und Zeiten rein. Viel Spaß!
Schönen Sonntag
